Alopecia Areata – Wenn das Immunsystem die Haarwurzeln angreift

Alopecia areata ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Haarfollikel attackiert. Das führt zu plötzlich auftretendem, meist kreisrundem Haarausfall – oft am Kopf, aber auch an anderen behaarten Körperstellen.

Hintergrund:

Alopecia Areata: Wenn Gene und Umwelt zusammenwirken

Warum entwickelt jemand plötzlich kreisrunden Haarausfall? Die Antwort liegt in einem Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren.

Genetik – der Hauptfaktor (ca. 70 %)

Alopecia Areata ist polygenetisch – das bedeutet, mehrere Gene tragen zum Risiko bei.

Trigger – die Auslöser (ca. 30 %)

Auch wenn die genetische Grundlage dominiert, können Umweltfaktoren einen Schub auslösen. Diese Trigger wirken wie ein „Startknopf“ für die Immunreaktion – oft unvorhersehbar.

Wichtige Triggerfaktoren:

  • Psychischer Stress (z. B. Trauer, belastende Lebensphasen)
  • Hormonelle Veränderungen (z. B. Pubertät, Schwangerschaft)
  • Infekte, insbesondere virale Erkrankungen
  • Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung
  • Allergien, z. B. gegen Hausstaubmilben

Wichtig zu wissen:
Trigger allein verursachen keine Alopecia Areata, wenn die genetische Veranlagung fehlt. Ebenso bedeutet genetische Veranlagung nicht automatisch, dass ein Schub auftritt.

Fazit:
Alopecia Areata ist ein komplexes Zusammenspiel von erblichen Faktoren und Umweltreizen. Nicht jeder Trigger ist vermeidbar – und niemand sollte sich selbst die Schuld für einen Schub geben.

Informationsblatt für unsere Patienten

Dieser Artikel wurde verfasst von Dr. Karin Beyer, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie.

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