ursachen

Diagnose bei Haarausfall.

Haarsprechstunde


Zur Abklärung von Haarausfall arbeitet unsere Praxis nach einem strukturierten diagnostischen Konzept, das sich aus vier Schritten zusammensetzt. 

Individuelles Vorgehen für Ihre Haargesundheit

Jeder Patient hat eine eigene Geschichte zu erzählen – und diese ist ein zentraler Bestandteil der Diagnostik. Dabei werden der Beginn, Verlauf und das Muster des Haarausfalls erfasst sowie mögliche begleitende Symptome, familiäre Vorerkrankungen und äußere Einflüsse berücksichtigt.

Die Anamnese ist nicht nur der erste, sondern einer der wichtigsten Schritte in der Haarsprechstunde – sie schafft die Basis für eine medizinisch fundierte, aber auch menschlich angemessene Begleitung. 

Untersuchung des Haarausfalls


Eine sorgfältige Untersuchung der Kopfhaut, Haardichte und Haarqualität gibt erste Hinweise auf die mögliche Ursache des Haarausfalls. Ergänzend wird eine trichoskopische Untersuchung mit einem Dermatoskop durchgeführt, um charakteristische Muster zu identifizieren, die für bestimmte Haarausfallarten typisch sind. Dabei wird die gesamte Kopfhaut gründlich auf Auffälligkeiten wie Entzündungszeichen, Schuppung, Rötung, Veränderungen der Haardichte und des Haarmusters untersucht.

Wichtig ist außerdem eine systematische Untersuchung weiterer Körperbereiche, denn viele Haarerkrankungen sind nicht auf die Kopfhaut beschränkt:

  • Haaransatz: Vermessung der Haarlinie.
  • Augenbrauen und Wimpern: Verlust oder Ausdünnung können auf bestimmte Krankheitsbilder hinweisen.
  • Gesichtshaut: Bei bestimmten Formen von Haarausfall sind häufig feine Gefäße, Papeln oder Pigmentveränderungen sichtbar.
  • Mundschleimhaut: Veränderungen wie weißliche Linien oder geschwollenes Zahnfleisch können auf Begleiterkrankungen hindeuten.
  • Ohren, Hals und Nacken: Hier zeigen sich oft bereits diskrete Zeichen entzündlicher Hauterkrankungen.
  • Arme und Beine: Verlust von Körperbehaarung oder Nagelveränderungen können Hinweise auf Systemerkrankungen oder Autoimmunprozesse sein.
  • Nägel: Veränderungen sind oft mit bestimmten Haarerkrankungen assoziiert.
  • Körperbehaarung: Auch diese kann bei bestimmten Erkrankungen ausdünnen oder ausfallen und liefert wichtige diagnostische Hinweise. 

Haardiagnose mit Herz, Verstand und Verantwortung

Weiterführende Haarausfall-Diagnose

Zur Basisdiagnostik gehören Bluttests, um systemische Ursachen wie hormonelle Dysbalancen, Autoimmunerkrankungen oder Nährstoffmängel abzuklären. Je nach Befund können weitere Schritte folgen – etwa eine Kopfhautbiopsie, wenn Anamnese, Untersuchung, Trichoskopie und Blutwerte keine eindeutige Diagnose ermöglichen. Dabei wird unter lokaler Betäubung eine kleine Hautprobe entnommen und mikroskopisch untersucht, um ähnliche Erkrankungen voneinander abzugrenzen.

Auch infektiöse oder allergische Auslöser werden bei akutem Haarausfall berücksichtigt. Dazu zählen Allergietests (Epikutantestung), z. B. bei Verdacht auf Kontaktallergien durch Pflegeprodukte, sowie mikrobiologische Abstriche zur Abklärung bakterieller oder pilzbedingter Entzündungen.

Individuelle Therapieempfehlung für Ihren Haarausfall

In unserer Haarsprechstunde setzen wir auf das Prinzip des Shared Decision Making. Das bedeutet: Sie als Patientin oder Patient werden aktiv in die Therapieentscheidung einbezogen. Wir besprechen alle Optionen offen – inklusive möglicher Risiken, wissenschaftlicher Erkenntnisse und des realistischen Nutzens – und finden gemeinsam den für Sie geeigneten Weg. Drei zentrale Fragen leiten dabei das Gespräch:

  1. Welche Möglichkeiten habe ich? (einschließlich der Option, zunächst abzuwarten und zu beobachten)
  2. Was sind die Vor- und Nachteile dieser Optionen?
  3. Wie wahrscheinlich ist es, dass Vor- oder Nachteile bei mir eintreten?

Was Sie beitragen können:

  • Stellen Sie Fragen: zu Alternativen, Erfolgsaussichten oder Nebenwirkungen.
  • Sprechen Sie offen: über Erwartungen, bisherige Erfahrungen oder mögliche Bedenken.
  • Formulieren Sie Ihre Haltung: Was kommt für Sie infrage – und was nicht?

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